Samstag, 31. März 2018

Warum der Besitzerwechsel im Sinne unserer Pferde halb so schlimm ist

Es sind eher wir Menschen, die die beiden sehr vermissen

 Die Fotos hier stammen alle von gestern, dem Karfreitag. Sie zeigen Jürgen, Boomer und mich auf dem Weg zur Koppel und beim weiter Abbauen dort und weil es hier mal wieder geschneit hat vor Ostern, im Schnee.

Momentan sammelt der Gnadenhof, wo Chiwa und Prima nun leben, für sie Spendengelder, damit Chiwa, die ja EOTRH hat, bald eine wirklich professionelle Zahnbehandlung von einem Spezialisten für sowas bekommen kann.

 So viel Geld aufzubringen oder irgendwie zusammenzusammeln wären Jürgen und ich sicherlich nie in der Lage gewesen, wie das kosten wird. Wir waren ja nie ein Gnadenhof oder ein gemeinnütziger Verein, der überhaupt die Erlaubnis hätte, öffentlich um Spendengelder zu bitten, sondern immer nur private Pferdehalter.



 Es ist gut für die Pferde, dass wir es geschafft haben, dass sie nun dort sind, wo sie sind und sie nicht wie es andere Leute vorhatten, in irgendeiner Pflegestelle gelandet und von da aus womöglich noch einzeln weiterverkauft worden sind.
Wir sind sicher, auf diesem Gnadenhof werden sie genauso geliebt wie von uns, aber diese Leute können besser für sie sorgen als wir beide das gekonnt hätten.

 Es sind auch mehr wir Menschen, die die beiden vermissen und deshalb leiden. Schließlich haben wir Chiwa und Prima und auch Thunder (laut offiziellem Schreiben übrigens nach Angabe unseres eigenen Tierarztes dem Vet-Amt gegenüber Todesursache seine organischen beiden Leiden an Herz und Nieren und deshalb Organversagen am Tag seines Todes) sehr geliebt. Sie fehlen uns sehr.

 Wer weiß, wie unser Thunder mit diesen schlimmen Vorerkrankungen zuerst zu seiner Vorbesitzerin und dann zu uns kam. Hätten wir mehr darüber gewusst, wie er vorher gelebt hat, vielleicht hätten wir dann rechtzeitig erkannt, was man hätte tun können, um ihm vielleicht doch zu helfen. Aber das ist nun eben zu spät.

 Chiwa und Prima sind älter geworden und ältere Pferde können irgendwann sehr teuer werden. Vermutlich hätte uns das früher oder später vollkommen überfordert.

Sie kennen es beide, dass sich häufig die unterschiedlichsten Menschen um sie gekümmert haben und Jürgen und ich nur die beiden waren, die täglich mit der Müslischüssel, den Leckerlis und zum Spielen mit ihnen, Striegeln und dergleichen gekommen sind.



 Sie haben in meiner Ursprungsfamilie eine große Familie sowie auch noch viele Freundinnen meiner Töchter um sich gehabt. Sie kennen es aus diversen Pensionsställen, dass die jeweiligen Besitzer sich auch um sie gekümmert haben, sie kennen es, dass Freunde von uns mit ihnen rumgetüdelt haben.

Ich glaube nicht, dass sie so sehr auf uns fixiert gewesen sind, dass sie nun extrem darunter leiden werden, dass Jürgen und ich nicht mehr mit dem Müsli und den Leckerlis kommen.

 Sie haben nun neue Besitzer, die sie auch mit Leckerlis, Möhrchen und der Futterschüssel versorgen, auch dort gibt es Familienmitglieder und Hilfskräfte, die zusätzlich für die Pferde da sind.

Aber sie beide sind zusammen, werden dort nicht weiterverkauft, können dort alt werden und haben sogar neue Freunde in einem ähnlichen Alter.
Sie werden sich schnell umgewöhnen oder haben es vielleicht sogar schon getan.

Wer ihnen sicher lange nachtrauern wird, das sind nur Jürgen und ich.

Aber anders, als wenn sie in diese anonyme Pflegestelle gekommen wären ohne zu wissen, was danach mit ihnen passiert wäre, haben wir hier ein gutes Gefühl.

Es hat sich gelohnt, ein paar Schulden zu machen, die wir nun abzahlen müssen. Wir können auch weiter den Gnadenhof mit so vielen Spenden, wie wir uns leisten können, mit unterstützen und wissen warum wir das tun.

Und wir sind auch sehr froh darüber, dass unser Tierarzt, den wir ja nun leider nie mehr brauchen werden, wenn wir seine letzte Rechnung bezahlt haben, sich so viel Mühe gegeben hat herauszufinden, woran unser Thunder wirklich gestorben ist und das dem Vet-Amt nun mitgeteilt hat, was wir heute nun auch erfahren haben.

Tja .. und mein Mann hat an dem Tag, als wir mit Hilfe des Vet-Amtes geschafft haben, dass sogar unsere schwierige Prima in diesen Pferdehänger eingestiegen ist und wofür eine unserer Freundinnen sogar in der Kirche gebetet und eine Kerze angezündet hat ... obwohl er nicht zu den besonders frommen Menschen gehört, gesagt, es muss einen Gott geben, denn unsere Pferde fahren jetzt in ihr neues Zuhause, wo sie sicher sind.

Bei uns wird der Schmerz mit der Zeit weniger werden. Noch tut das alles aber ziemlich weh.

LG
Renate

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