Sonntag, 21. Januar 2018

Fressen Wildpferde (oder alle Pferde) auch Moos?

Möchte mich mal schlau machen

Die Bilder sind von heute, einem extrem nebligen Sonntag.

Bei uns auf der Weide wächst ja unter anderem auch recht viel Moos, was auf jeden Fall ein sehr guter Untergrund für Chiwas Rehehufe ist.

Aber ich habe zuweilen das Gefühl, dass die Pferde auch manchmal was davon fressen.

Deshalb will ich mich mal schlau machen, ob Wildpferde oder überhaupt Pferde eigentlich Moos fressen, was für Moos, falls man was darüber findet, ob das gesund ist und so weiter.

Es ist mir so vage in Erinnerung, dass ich früher zuweilen Futter für Isländer gesehen habe, wo extra bestimmte Moose mit drin waren und als Erklärung dafür, dass zum Beispiel die Isis in ihrer Heimat diese Moose fressen sollen.

Ich geh dann mal diesbezüglich auf Tauchstation.

https://marc-lubetzki.de/lebensraum-wald

Der Text beschäftigt sich mit der Evolution der Pferde und da mit dem Wald und den darin befindlichen Pflanzen als Nahrungsquelle für Pferde.

Zitate daraus:

"Sehr oft konnte ich schon beobachten, wie wilde Pferde gezielt durch Wälder streifen, um ganz bestimmte Moose zu fressen. Vor allem Jährlinge, aber auch kränklich wirkende Tiere suchen in aller Ruhe den Waldboden über Tage nach bestimmten Pflanzen ab. Instinktiv wissen sie, welche ihnen guttun."

" Leider können wir einen natürlich gewachsenen Urwald nicht einfach mal so kurz für unsere Hauspferde neu anlegen. Schade, denn leider finden wir in einem aufgeforsteten Wald im Vergleich zu einem Urwald nur noch 1 Prozent des Vorkommens von Flechten und Moosen."
" Der bereits 1909 ausgestorbene Tarpan (Equus ferus ferus) galt dagegen als Waldbewohner und wir können davon ausgehen, dass in den hndponys und Koniks. Das Ergebnis ist, genauso wie das aus Koniks und Mustangs entstandene Hegardtpferd, ein urtümliches Pferd, welches die gleichen Köreutigen Koniks sehr viel Tarpanblut fließt. Nachdem nämlich der letzte wild lebende Tarpan beim Versuch ihn für ein Zuchtprogramm einzufangen gestorben ist, versuchten Zoologen eine Rückzüchtung mittels Islandpferden, Gotlapermerkmale wie die eines Tarpans aufweist."
"Denn selbst in der Heimat der Przewalski-Pferde, dem Hustai-Nationalpark gibt es dichte Wälder." 

"Wie können wir die Vorteile eines Waldes in die Haltung von Hauspferden übertragen?
Mein größter Wunsch ist, dass alle Pferde einen lichten Mischwald nutzen können. Ist das nicht möglich oder erst durch Aufforstung in ferner Zukunft zu realisieren, sollten wir drei Dinge bereitstellen:

einen geräumigen Offenstall mit mehreren großen Öffnungen verschiedene „Fluchtwege“ ein ausgewogenes Nahrungsangebot"

Das konnte ich eben nur im Cache aufmachen:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XPsS6z01D3cJ:www.pferdgerecht-shop.de/base/printable/life/feeding/index.html+&cd=9&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-b

Hier auch mal ein Zitat:


" Die Hauptnahrung der Pferde in freier Wildbahn heute, sowie der Urpferde von damals setzt sich zusammen aus Pflanzenfasern, in Form von frischem oder vertrocknetem Gras, aus Ästen, Blättern, Blüten, Knospen und Rinden, Wurzeln, Flechten, Moosen, Farnen, Beeren, Samenkörnern, Sträuchern, Früchten und Knollen,
sowie sesionalen Kräutern - also vorallem nicht aus Getreide!
In diesem natürlichen, reichhaltigen Speiseplan enthalten sind alle wichtigen Vitalstoffe für ein Pferd!
Und was fressen die Pferde heute?"


 "Wildpferde fressen auch keine 8 oder gar 24 Stunden auf gleichmässig, satt grünen Wiesen
aus Weidelgras und Hochleistungsgräsern. Dieses tat auch das Urpferd nicht.
Und auch synthetisches Mineralfutter aus dem Labor dürfte Pferden in freier Wildbahn ziemlich fremd sein.
Vielmehr hat z.B. Jaime Jackson Wildpferde in Arizona dabei beobachtet,
wie sie Mineral-Salzgestein aus Felsen mit den Hufen zertrampelten und das entstandene Mehl aufleckten.
Doch auch aus dem vielfältigen, natürlichen Nahrungsangebot mit Kräutern, Rinden, Wurzeln, Blättern,
Moosen, Samen, Früchten, Knollen, Blüten, Knospen, Ästen und vielen verschiedenen Gräsern zieht sich das Wildpferd seine Vitalstoffe. Sein kompliziertes und hochaktives Verdauungssystem, mit weit über hundert Billionen Bakterien, löst die Vitamine, Mineralien und Spurenelemente aus den Pflanzenteilen heraus und nimmt sich was er braucht.
Darauf ist sein Organismus ausgelegt.
Wer also kam auf die verrückte Idee Pferden Unmengen Getreide, Chemie & Co. zu füttern?"

" Ja, ja. Ein guter Pferdehalter ist nur der, der Müsli aus buten Säcken füttert, mindestens 3 Dosen chemisches
und von schlauen Wissenschaftlern entwickeltes Mineralpulver im Spint stehen hat, sein Pferd in der Box "ausruhen" lässt, die Beine mit Gamaschen, die Hufe mit Eisen "schützt" und eine Decke anzieht, damit das Pferd nicht friert. Genau. Nein, ganz sicher nicht!
Echte Liebe nimmt den Partner wie er ist und respektiert seine Art. Dazu gehört auch Wissen über die Art."

" Pflanzenfasern rein organischen Ursprungs, Abwechslung und Vielfalt sollte auf dem Speiseplan des Pferdes stehen:
- Viele verschiedene Gräser und Kräuter in jeder Form, getrocknet oder frisch und dann
- Äste, Blätter, Stiele, Sträucher, Blüten, Knospen, Farne, Flechten, Moose, Wurzeln und Rinden
- Samenkörner, wie Leinsamen, Schwarzkümmelsamen oder Sonnenblumenkerne
- Knollengewächse, wie Rote Beete, Pastinake, Möhre, Sellerie oder Meerrettich
- Beeren und Früchte wie Hagebutten, Holunderbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren oder Berberitzen
- Lecksteine aus Natursalzblöcken oder Meersalz
- Sesionale Kräuter, wie sie das Pferd im Wechsel der Jahreszeiten auch finden würde
- Algen, welche jedes Pferd beim Saufen aus Seen und Flüssen, vorallem auch die Nordpferdetypen in Meeresnähe regelmässig zu sich nehmen würden"


http://www.pferdemedizin.com/sommerekzem/

Daraus auch ein Zitat .. geht nicht um Wildpferde, sondern Islandpferde und dass die so oft hier bei uns unter dem Sommerekzem leiden:

"
"An erster Stelle einer erfolgreichen Therapie eines Sommerekzems eines Isländers steht die Optimierung von Haltung und Fütterung, wobei stark auf die Bedürfnisse dieser Pferderasse einzugehen ist. Für Isländer bedeutet dies vor allem die Umstellung auf möglichst karges Futter bzw. Ersatz von Futteranteilen durch eiweißarmes Spezialfutter. Generell ist das Futtereiweiß zu reduzieren (Eiweißgehalt der Ergänzungsfuttermittel nicht über 10%), die Kraftfuttergabe der Belastung des Pferdes anzupassen und eine ausreichende Mineralstoffversorgung sicherzustellen (in Island sorgt die Aufnahme oder Fütterung von Isländisch Moos, einer Flechte, für eine Regulierung der Mineralstoffzufuhr sowie der Funktion der Haut und der Verdauungsorgane).
Weiterhin sind genügend große und wenig gedüngte Weiden zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sind eine vernünftige Belastung sowie viel Bewegung an frischer Luft sehr wichtig."

Ja .. ich würde also mal sagen, Moos ist vermutlich gesund für Pferde und dass ich gesehen habe, dass unsere drei Spezies zuweilen auch Moos fressen, tut ihnen dann sicherlich gut, auch wenn das Moos bei uns auf der Weide nun sicher nicht so vielfältig sein wird wie viele verschiedene Arten in einem richtigen Wald, was dann sogar noch besser wäre.


Das Moos bei uns auf der Koppel könnte also auch ein Faktor sein, der dafür sorgt, dass besonders unser Rehepony Chiwa sich da so gut entwickelt hat.

Ich sollte diesen Beitrag dann wohl mal auch in den Hufrehe-Blog übernehmen und mich vielleicht noch versuchen, mehr darüber schlau zu machen, was in Moosen eigentlich genau drin sein könnte. Vorausgesetzt, man weiß das überhaupt.

Stopp ... noch ein Zusatz ... habe ich gerade gefunden und bezieht sich tatsächlich auch auf Hufrehe und Moos:

https://www.kraeuterwiese.de/wissenswertes/pferdetipps/das-islandpferd-fuetterung-und-haltungstipps

Daraus:

" Ein Islandpferd wird auf den Weiden hier schnell mit Eiweißen und Fruktanen überversorgt. Dafür fehlen die Kräuter und "Moose". Daraus können sich Stoffwechselstörungen wie z.B. Sommerekzeme oder Hufrehe entwickeln."

LG
Renate

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