Montag, 1. Mai 2017

Was Pferde uns mit ihrem Verhalten uns gegenüber sagen

 Schöne Texte über die Ausdrucksweise von Pferden Menschen gegenüber und überhaupt

Also Pferde spiegeln uns Menschen und das, was sie mit uns erleben .. aber wie genau können wir erkennen, wenn es kein Wohlbefinden ist, was wir da erleben, was denn diese Pferde gestört hat, wenn sie sich eben nicht wohlfühlen, sondern ein Verhalten zeigen, dass auffällig und alles andere als gut ist?

Dazu suche ich mal ein bisschen rum. Unter den Links kopiere ich nur mal die wichtigsten Stellen raus, die mir dabei ins Auge stechen.

https://www.st-georg.de/hintergrund/rollkur/happy-athelete/#jtsvm-close

Daraus dann mal:
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Was man einem Pferd im Training abverlangen darf, ohne es vom glücklichen zum unglücklichen Athleten zu machen, wird heftig diskutiert. Aber das Problem ist keineswegs nur im Spitzensport präsent, auch der Freizeitreiter muss sich kritisch damit beschäftigen, woran er erkennen kann, ob sich sein Pferd wohl fühlt. Dr. Ulrike Thiel, die in den Niederlanden das Institut für hippische Sportpsychologie und Equitherapie Hippo Campus betreibt, hat sich Gedanken zum von der FEI propagierten Begriff „Happy Ahlete“ gemacht.
Ich beobachte meine Pferde nicht nur während der Arbeit, sondern auch in der Zeit dazwischen. Meine Pferde leben in einer Gruppe, dabei kann man Verhaltensmuster besser beobachten als bei Einzelhaltung im Stall. Zum Beispiel:
• Wie kommt das Pferd nach der Arbeit auf die Weide oder den Paddock zurück?
• Ist es müde, aufgeregt?
• Muss es sich nach dem Training in der Weide durch Bewegung oder Aggression an anderen Pferden abreagieren?
• Zieht es sich zurück oder sucht es den Kontakt?
• Lässt es sich gerne zur Arbeit holen? Kommt es von sich aus und drängt sich geradezu vor oder bleibt es abwarten stehen und zeigt mir etwa durch Zögern oder Wegdrehen an, dass es eigentlich keine Lust hat?
• Wie steht es vor und nach dem Training auf dem Putzplatz?
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Das Wissen über diese Mechanismen und Prozesse kann sich der Ausbilder beim therapeutischen Reiten zu nutze machen, da Pferde durch ihr sehr gut entwickeltes soziales „Gespür“ unsere wahren Impulse sehr genau wahrnehmen. Sie spüren instinktiv, was jemand tatsächlich meint und will. Pferde fühlen versteckte Aggression, Unsicherheit und Dominanzstreben genauso wie Entspannung, Sicherheit und vollständige Zuneigung reagieren deutlich darauf.
Es gibt viele Gründe, die das Verhältnis von Mensch und Pferd trüben können. „Negative“ Signale des Pferdes werden etwa als persönliche Abneigung gedeutet und Versuche des Pferdes, sein eigenes Gleichgewicht bewahren, zu können als vorsätzlich böswillige Versuche interpretiert werden, dem Reiter zu schaden oder „ihn auszuprobieren“. Man hört dann häufig auch: „Wie undankbar! “ oder „Er will nicht für mich arbeiten“. Außerdem ist es für den Menschen als Spezies, gerne alles unter Kontrolle hat, schwer zu akzeptieren, dass das Pferd – im Gegensatz zum Menschen als  Flucht und Bewegungstier konzipiert – aus menschlicher Sicht eben nicht hundertprozentig kontrolliert werden kann.
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 Wir merken können sehr direkt merken, ob das Pferd sich wohl fühlt bei dem, was wir tun, bei einer Dressurprüfung, beim Freilaufen im Viereck, beim Longieren oder bei einem Ausritt stattfindet. Wenn wir verstehen, was das Pferd uns mit seiner Körpersprache erzählt und welche Stimmungen an bestimmte Körperhaltungen und Bewegungen gekoppelt sind, dann sagt uns das meist sehr genau, was wir richtig und was wir verkehrt gemacht haben. Da Pferde sich in Bewegung und Körperhaltung mitteilen ist es wichtig Ver-Spannung, Ent-Spannung und An-Spannung zu unterscheiden und zu erkennen wann Bewegung fließt und wann sie irgendwo blockiert ist. Man könnte sagen – so wie ein Pferd sich fühlt so bewegt es sich und auch andersrum so wie es bewegt wird, so muss es sich auch fühlen. Dies kann man vom Boden aus sehen und vom Sattel aus sehr direkt fühlen. Voraussetzung für diese Harmonie ist, dass das Pferd sich in einem ausgeglichenen psychischen Zustand befinden kann. Mit anderen Worten, dass es geistig und körperlich im Gleichgewicht ist.
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Wie sich dieser Stress langfristig auf welches Pferd auswirkt, hängt sehr von seiner körperlichen und psychischen Entwicklung ab. Manche Pferde (meist von Natur geborene Herdenbosse) protestieren, andere werden sehr unsicher und andere ertragen ihr Los dadurch, dass sie sich vergleichbar einem missbrauchten Kind aus ihrem Körper „beamen“ und  weitermachen ohne „anwesend“ zu sein, bis es auch zu körperlichen Auswirkungen kommt. Auch Magengeschwüre bei solchen Reitpferden sind inzwischen nicht mehr selten
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http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/siegburg/Wenn-Pferde-zu-Therapeuten-werden-article3416808.html

Und auch daraus mal die besten Passagen .. sonst selbst alles lesen:

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Anfang Oktober hat die Diplom-Agraringenieurin, Seelsorgerin und Heilpraktikerin (Psychotherapie) den Betrieb gekauft. Schon als Kind ist die heute 58-Jährige aus der Nordeifel geritten. „Naja, Reiten kann man das eigentlich nicht nennen. Eher war es auf dem Pferd sitzen“, sagt sie und lächelt. Im Februar 2011 haben ihr ihre Kinder einen Gutschein für Reitstunden geschenkt, nur wenige Monate später kaufte Hoffmann ihr erstes Pferd: die Warmblutstute Venta.
Heute stehen 35 Pferde in den Stallungen, 15 davon gehören ihr. „Die Schulpferde sind meine wertvollsten Mitarbeiter“, erklärt sie. Außerdem besitzt Hoffmann auch Therapiepferde. „Ich führe eine Beratungsstelle, und irgendwann habe ich angefangen, meine Klienten mit zu Venta zu nehmen. Das Pferd hat immer anders auf die unterschiedlichen Personen reagiert. Da habe ich mich gefragt, wo sind die Zusammenhänge?“, sagt sie und streichelt Pollux liebevoll über die weiße Blesse auf seinem braunen Pferdekopf.
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Um halb sieben morgens geht es dort los: Füttern, Pferde auf den Paddock bringen, ausmisten. Nachmittags stehen Reit- oder Therapiestunden auf dem Plan. Zu Hoffmanns Klienten zählen Menschen mit Ängsten, Burnout oder wenig Selbstbewusstsein. „An dem Verhalten von meinem Haflinger Samantha sehe ich sofort, ob eine Person versteckte Aggressionen in sich trägt. Pferde sind Spiegel für das Herz eines Menschen. Sie lassen sich nicht täuschen“, erklärt sie. 
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Auch für Opfer von Missbrauch sei eine tiergestützte Therapie sinnvoll. Hoffmann bietet außerdem Coaching mit Pferden an. „Für Teambildung oder zur Verbesserung von Führungsstilen ist das super. Man sieht sofort, ob eine Führungskraft Angst oder eine natürliche Autorität hat“, sagt die Pferdenärrin. Noch ist Hoffmann in der Aufbauphase: „Es ist viel geplant. Oben im Gebäude ist ein großer Raum, der als Veranstaltungsort genutzt werden soll, aber noch umgebaut werden muss. Zum Reiten kommt sie deshalb im Moment weniger. Trotzdem verbringt sie jede frei Minute bei ihren Pferden: „Es ist sehr erfüllend“, sagt sie.
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Also ... es geht irgendwann weiter damit, mehr Infos darüber zu suchen, warum sich Pferde so panisch verhalten können, wie wir das in den letzten Monaten erlebt haben.

Ich halte mich eigentlich selbst für einer eher ängstlichen und nicht unbedingt selbstsicheren Menschen, aber bisher habe ich es nicht erlebt, dass meine Pferde vor mir weglaufen und sich nicht mehr anfassen lassen wollen.

Auch Ines ist eher ängstlich gewesen, als sie die ersten Male bei uns dabei war und hat sich ganz vorsichtig an Prima rantasten müssen. Bei Chiwa ging das schneller, weil die für Ines weniger furchteinflößend war. Aber weggelaufen sind die Pferde vor Ines nie, im Gegenteil, sie kommen wie bei Jürgen und mir eigentlich immer an und sind sehr neugierig und verschmust.

Jetzt sind wir aber erstmal wieder eine Weile bei den Pferden, waren heute früh auch schonmal dort und alles war okay.

LG
Renate
 

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