Sonntag, 22. Januar 2017

Unser Pferde-Sonntag - Teil 1

Über heute gibt es viel zu erzählen, fange mal an

 Ich war gerade dabei, mich mit dem Thema Forsythienzweige für Ostervasen auseinanderzusetzen, als gleich von zwei Seiten die Nachricht eintrudelte, unser Gastpferd würde gerade gehen (vom Freund seiner Besitzerin) beziehungsweise sei gerade weg und Prima wäre sehr aufgeregt (von Maike, die gerade da war, um die Pferde morgens zu versorgen).
Bei Facebook hatte ich kurz vorher entdeckt, dass wir heute 5-jähriges Firmenjubiläum haben und dachte, noch eine positive Nachricht, es wird ein guter Tag.



Jürgen telefonierte eine Weile mit Maike, danach dann ich .. man hörte Prima laut durch den Telefonhörer wiehern. Maike erzählte, Prima würde nichtmal Heu anrühren, sei viel zu aufgeregt dazu.

Ich habe Maike beruhigt und gesagt, Prima führt sich zwar, wenn ein Herdenmitglied weg ist, immer so auf, ist aber bisher noch nie über den Zaun gesprungen oder durchgerannt. Ich würde mich aber beeilen, meinen Forsythientext schnell fertig machen und dann würden wir versuchen, ob doch das Auto ausnahmsweise anspringt, damit wir schnell da sein könnten.

 Das Auto war brav und sprang an ... es war auch später noch immer brav und hat uns wieder nach Hause gebracht.

Hier waren wir gerade angekommen. Ines hatte auch schon angerufen, denn die hatte Prima bis zu sich nach Hause laut wiehern gehört und war schon mit dem Fahrrad losgefahren, um sie zu beruhigen.

Ein bisschen besser war es inzwischen auch schon mit ihrer Aufregung. Sie kam langsam runter.

 Vanessa war ja heute bei einer Freundin. Maike meinte, vielleicht schaut sie noch nachmittags gegen 16.00 Uhr mit ihr rum .. aber das hat sie dann doch nicht geschafft, auch nicht bis 16.30 Uhr, wo wir dann alle wieder losgetigert sind. Maike, Vanessa und Leon sind morgen ja wieder da, da können wir dann klönen. Prima wird bis dahin sicher nicht mehr ganz so schräg drauf sein, aber erfahrungsgemäß sucht sie unsere Gaststute sicherlich noch einige Tage. Wir kennen ja unser Muttertier genau, die einen sehr großen Herdensinn hat.

 Oben angekommen.

Müsli gab es heute wie früher nun nicht mehr im Round Pen. Es ist wieder alles wie früher.

Ich habe mit Maike noch am Telefon beschnackt, dass wir uns mit dem neuen Pony Zeit bis April/Mai lassen sollten ... wegen dem aktuell doch nur für 2 Pferde geeigneten Unterstand .. dann erstmal den Rest fertigmachen und dann in Ruhe schauen.

 Fürs Müsli hatte Prima dann auch schon wieder genug Zeit .. sie kam langsam runter.

 Ines ist ein großer Tierfreund, hat unserem Pferdegast oft trotz Sozi ne Packung Möhrchen mitgebracht. Sie macht sich bisschen Sorgen um das Tier .. ich auch, wenn ich ehrlich bin, aber anders zu handeln wäre für uns leider nicht möglich gewesen. Sie gehört uns nunmal nicht. Wir können ihr nur alle die Daumen drücken, dass sie irgendwo nun zur Ruhe kommen darf, wo auch immer das sein mag.

 Als Prima da so aufmerksam zum Zaun schaute, war gerade Kalli angekommen, der heute auch ein paar Stunden mit uns und Ines bei den Pferden war.

 Kalli hat ja früher für eine Chefin lange deren alten Holsteiner versorgt, der inzwischen aber nicht mehr lebt und kennt deshalb eine ganze Menge von Pferden.

 Hier waren wir erstmal am Klönen.

Ich hatte nachts vergessen, das Round Pen wieder zuzumachen und habe erstmal da drin abgeäppelt .. später unten an der Straße, weil ich in den drei ja genug Aufsicht für Boomer hatte, den ich sonntags ungern da unten in der Ecke habe, weil mir da zu viele Spaziergänger mit Hunden vorbeikommen. Auch heute waren die Hunde wieder in ganzen Heerscharen bei uns zum Gassi unterwegs. Das Wetter war ja auch super.

 Wie unterschiedlich unsere beiden Pferde vom Charakter her sind, sieht man auf dem Foto oben und dem links.

Es kam gerade ein Pferd vorbei .. natürlich nicht unser ehemaliger Pferdegast, aber auf diese Stute wartete Prima natürlich noch immer, war nun sehr aufgeregt in der Hoffnung, sie könnte es sein. Sonst nimmt sie inzwischen von vorbeikommenden Pferden kaum noch Notiz, heute war das aber anders. Chiwa allerdings ließ sich nicht beim Heufuttern stören.

 Das Adrenalin musste Prima dann erstmal wieder abtoben, aber dann gesellte sie sich doch zu Chiwa und knabberte wieder mit ihr Heu.

Generell waren die beiden heute so entspannt beim Heufressen, wieder die alten. Das war vorher ganz anders, weil unsere Gaststute immer so verfressen war .. warum ist schwer zu sagen. Sie haben stundenlang dran rumgemuffelt und es war noch immer nicht alle, längst nicht, als wir wieder heim gefahren sind.

 Prima und Chiwa haben früher auch immer sehr gemütlich Heu gefuttert, nie so gehetzt wie jetzt davor immer zu dritt.

Ich weiß nicht, ob es was damit zu tun hat, dass ich schon sehr überlegt zufüttere. Wie die meisten Menschen ist es für mich fast eine Wissenschaft, wie ich den-Müsli-Obst-Gemüse-Öl-Mix für unsere beiden täglich zusammenstelle. Ich habe mich inzwischen so viele Jahre mit Vitalstoffen für alte Pferde beschäftigt, dass ich denke, zumindest für unsere ist mein Mix gut zusammengestellt.

 Nachdem, was ich gelernt habe, haben Pferde, die sehr gierig sind, meistens irgendeinen Mangel an Vitalstoffen .. und es reicht, dass ein Vitamin, eine Sorte essentieller Fettsäuren, ein Mineralstoff fehlt, dann versuchen die Tiere das irgendwie auszugleichen und fressen Riesenmengel von Dingen, wo das, was ihnen fehlt, oft nur in Spuren drin ist.

Ob ich selbst nun immer alles richtig zusammenstelle, weiß ich zwar auch nicht .. aber gierig sind Chiwa und Prima zu zweit nie gewesen. Ich gebe mir halt Mühe und habe viel über das Thema gelesen.

 Weil der Boden durchgetaut war, haben wir heute auch noch ein weiteres recht trockenes Stück Winterweide für die Pferde aufgemacht. Dazu haben Ines, Kalli und Jürgen die zur Zeit nicht benötigten Steckpfähle von dem zu tief liegenden Stück neben den Schafen weg genommen und dort aufgestellt, denn die tief gelegene Weidefläche neben den Schafen werden sie sicher vor Mai nicht wieder nutzen können, die ist aktuell zu nass.

 Da oben war Prima erstmal wieder nachsehen, ob das dritte Pferd nicht doch zurückkommt, weil sie was in der Feldmark gehört hatte. So ganz ruhig war sie halt noch nicht, aber es ging und wurde besser mit ihr.

 Rechts musste sie dann nochmal nachschauen .. Prima halt ... ihre Herde muss vollständig sein.

Ich habe es geahnt, dass ich ihr eigentlich mit dem Ja zu dem vorübergehenden Platz Stress zufüge .. aber sie wird es überleben.

 Da waren Jürgen, Ines und Kalli dabei, unten erstmal die Steckpfähle und die E-Litze einzusammeln.

Ich bin dann runter gegangen und haben an der Straße Pferdeäppel gesammelt, denn die Ecke unten ist besonders schlimm und es muss dringend mal sein.
Schön, dass nun erstmal nur sozusagen 1 1/2 Pferde statt 2 1/2 Pferde neue Äppel verteilen. Chiwa legt ja weniger davon. Da habe ich mit der Hilfe der anderen gute Chancen, nun aufzuholen.



Rechts unser Zaunbau-Trupp bei der Arbeit.

Wie unser Tag dann weiter lief, kommt gleich in Teil 2 ... aber dazwischen gibt es erstmal warmes Essen, was ich ja Freitag schon vorgekocht habe und heute nur aufwärmen muss.

LG
Renate

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