Freitag, 9. Dezember 2016

Natürlich wird die Eigenhaltung von Pferden günstiger als im Pensionsstall

Mal ein kleiner Überschlag bis jetzt

Am 19.04.16 habe ich im folgenden hier nochmal verlinkten Beitrag erzählt, dass die Haltung von Pferden in Eigenregie gegenüber der in einem Pensionsstall schon viele Vorteile hat .. und zwar sowohl darauf, dass man die Tiere dort wirklich artgerecht und nach den eigenen Vorstellungen halten kann, aber auch, dass das natürlich preisgünstiger ist als im Pensionsstall .. arbeitsaufwendig möglicherweise schon, aber selbst das muss nicht immer so sein, dass es wirklich arbeitsaufwendiger ist, denn viele Pensionsställe nehmen heute schon viel Geld bei dennoch überwiegend Selbstversorgung.

Hier der Link:

Damals hat mir jemand widersprochen und behauptet, die Haltung in Eigenregie käme viel teurer.

Nun haben wir ja einige Monate in erneuter Eigenregie rum .. die hätten einfacher sein können, wenn wir nicht lange jemand im Rücken gehabt hätten, von wo aus etliche anonyme Anzeigen oder Anrufe alles recht nervenaufreibend und zum Teil auch teurer machten, weil uns dadurch Zusatzkosten entstanden sind, die anders gar nicht angefallen wären.

Nach einigen Total-Enttäuschungen im engsten Freundeskreis halfen uns beim Umzug auf unser nun eigenes Pachtland meine Tochter Esther und unsere Freundin Anke mit ihrer ganzen Familie. So klappte doch noch alles.

400 Euro im Jahr kostet die Pacht für 2 ha Weideland.

Zusätzlich brauchten wir für den Start noch ca. 200 Euro für das erste Zaunmaterial und ca. 100 Euro für die Stromversorgung mit E-Zaun-Gerät und Batterie.

Auch wenn ich das nicht vermutet habe, brauchten wir nicht mehr als 10 Ballen Heu für den Start zu 2,50 Euro den Ballen, denn Chiwa verträgt erstaunlicherweise diese Weide fantastisch, obwohl sie zu Hufrehe neigt. Der Bewuchs ist dort super für ein Rehepony. Bis jetzt haben wir noch kein Heu wieder kaufen müssen. Da wir allerdings seit Ende November einen Pferde-Gast bei uns haben, bekommen die drei seitdem ab und zu etwas Heu, weil die Besitzer unseres Gastpferdes noch ein paar Reste mitgebracht haben. Sie fressen das aber selten sofort auf, knabbern nur dran rum ... die Weide würde also auch ohne ausreichen.
Die ersten Wochen waren sehr anstrengend, denn trotz großer Hitze und viel Durst bei den Pferden sowie deshalb täglich 20 km zu Fuß 2 x am Tag mit dem vielen Wasser, war ein Auto erst nach ca. 3 Wochen, also Ende Mai für uns drin.

Das Auto kann man dazu rechnen, aber der nutzt uns auch sonst ja an anderen Ecken und Enden viel ... erstaunlicherweise brachte etwas alter fast vergessener Schmuck aus einer Dose in einer Ecke noch die 1.350 Euro ein, um eins kaufen zu können.
Der Mai war insofern ein teurer Monat.

Müsli, Leckerlis, die Tierhalterhaftpflicht, Wurmkur, Schmied oder Impfungen fallen im Pensionsstall genauso an wie in Eigenregie.

Eine irgendwie Sinnlos-Rechnung in Höhe von 172 Euro kann man der Haltung in Eigenregie nicht anlasten, denn die kam zustande, weil uns ständig einer beim Kreisveterenäramt anzeigte und wir da die Empfehlung bekommen haben, dass eine Generaluntersuchung unserer Pferde auf Herz und Nieren und der Beleg vom Tierarzt darüber uns in Zukunft vor sowas schützen würde.

In den ersten Wochen mussten wir zunächst noch einige Male die Zäune umstecken, weil wir uns finanziell erholen mussten, aber bald war es dann soweit, dass wir anfangen konnten, die Fläche, die umzäunt war, zu erweitern. Insgesamt haben wir bisher noch ca. weitere 600 Euro für Zaunmaterial ausgegeben und werden wohl, um wirklich alles einzuzäunen, noch einmal 200 Euro dazu rechnen müssen.
Fürs Autofahren entstehen uns ca. 150 Euro an Versicherung im Quartal, die gleiche Summe ca. an Steuern im Jahr und pro Monat ca. 70 Euro für Benzin, das nicht nur für den Weg zum Stall gebraucht wird.
Tja .. Jürgen mit unserem Auto, Chi-Ma-Tüt genannt.

2 x in 2016 entstanden uns jeweils 27,50 Euro für die Bezahlung des Tierseuchenfonds. Auch das ist nicht sehr viel Geld.

Wir haben übrigens dank Auto mit den Pferden weniger Arbeit als zuletzt im Pensionsstall davor, das wir uns jetzt wieder leisten können.



Insgesamt machen die Pferde auf dieser Pachtweide nicht mehr Arbeit als in den letzten 3 Pensionsställen davor, lediglich die beiden davor in Boksee, wo es aber ohne Auto absolut nicht ging, weil es zu weit gewesen wäre, gab es so viel Service, dass wir mehr oder weniger nur mit den Pferden spielen konnten und nicht täglich zu kommen brauchten, wenn wir nicht wollten oder konnten.

Ein Round Pen ist übrigens auch schnell da gewesen.



Ich denke, man sieht sehr gut, wie schön das alles bei uns ist.

Chiwa hat sich wunderbar erholt. Beide Pferde haben zugenommen, haben weniger Senkrücken als zuletzt, was möglicherweise von der Heunetzfütterung gekommen ist .. das wusste ich ehrlich gesagt aber auch vorher nicht und kam zufällig darauf, dass Heunetzt so gut wie vermutet gar nicht sind. Unsere Pachtweide ist eine Oase der Ruhe, für uns, die Pferde und unseren Hund und auch Freunde von uns.

Es war wunderbar, selbst entscheiden zu können, wann unsere Pferde auf welches Weidestück gehen, so Gefahren wie Eicheln oder Bucheckern auszuschalten und indem wir eine Ecke, wo Sumpfschachtelhalm wächst, großflächig auszäunen konnten, auch keinerlei Risiken für die Pferde eingehen zu müssen.

Wir haben bis heute .. und der nasskalte November ist rum, der Dezember fast ... nirgends sumpfige Ecken auf der Weide.


Das liegt daran, dass wir unser Pachtland vernünftig nutzen und nicht überweiden lassen.

Probleme mit dem Bauamt hätten wir weniger gehabt, wenn da nicht einige anonyme Anzeigen eingegangen wären, die alles kompliziert hätten.

Inzwischen ist auch das geklärt und die zwei haben zum Winter erstmal einen noch provisorischen Witterungsschutz, der noch nicht ganz fertig ist, so wie wir uns das endgültig vorstellen.


Anders als in jedem Pensionsstall können wir unseren Round Pen nutzen, wann wir wollen .. er ist nicht durch andere Einsteller belegt, weil es die nicht gibt.

Auch das ist ein Vorteil von der Haltung in Eigenregie.

Man ist zeitlich recht unabhängig .. auf jeden Fall unabhängiger und flexibler als in vielen Pensionsställen mit Selbstversorgung, wo man ständig an Termine gebunden ist.

Natürlich brauchen auch Pferde, die man in Eigenregie hält, eine gewisse Ordnung ... aber freier in der Zeiteinteilung, wie und wann man sie versorgen möchte, wie und wann man mit ihnen spielen möchte, wann und wie man die Arbeit auf der Anlage erledigt, ist man auf jeden Fall bei der Haltung in Eigenregie.






Auch die Sitzecke ist frei, wenn man seine eigene hat und es sich mal mit Freunden gemütlich machen will.

Na ja ...im Herbst ging es dann los, das aufzustellen, was wir definitiv nach viel Fragerei dürfen .. jedenfalls den wichtigsten Teil davon.

Kostenpunkt bisher ca. 500 Euro für alles zusammen, was bisher fertig ist.




Auch ein Vorteil des nun wieder fahrbaren Untersatztes ist es, dass wir auch das Pferdefutter nicht mehr online bestellen müssen, sondern persönlich kaufen fahren können.

Und ich spare zum Teil auch dadurch was ein, dass ich in jedem x-beliebigen Lebensmittelladen dank Auto einkaufen kann und nicht an die gebunden bin, wo ich auch bequem mit Karre zu Fuß hin komme.

Die Zeit, um zu texten und Geld zu verdienen, die ein Auto mehr schafft, sollte man auch nicht vergessen.

Wir und unsere Tüdelbeteiligung Ines beim Werkeln, als es Zeit wurde, an den Winterschutz zu denken.











Tja .. Stück für Stück ging es weiter.

Wir planen im Frühling, diese Ecke mit einer Hecke aus Elefantengräsern oder ähnlichem zu schützen, die wir in Gartenbau-Pfähle einrahmen, damit die Pferde sie nicht abfressen .. mal knabbern macht nichts, denn diese Gräser sind für Pferde essbar.

Da hinein werden wir zum Teil noch Sonnensegel spannen. Das gleiche planen wir daneben ähnlich mit unserer Garten- und Sitzecke, die sicher auch sehr hübsch werden wird.

Was die Gräserecke und die Gartenecke kosten wird, weiß ich nicht genau .. aber es wird kein Vermögen sein.

Wir werden irgendwann .. in aller Ruhe .. auch noch einmal einen kompletten Zweitzaun außen herum ziehen, teils mit festen Holzpfählen, um alles noch sicherer zu gestalten ... aber das muss nicht auf Biegen und Brechen passieren. Unsere Pferde sind alle sehr ruhig und haben bisher noch nie auch nur einen Steckpfahl umgeschubst.


Ab Januar ca. wird es notwendig sein, täglich Heu dazuzufüttern, und das sicher auch mengenmäßig zunehmend mehr bis ca. Ende März und abnehmend weniger dann bis ca. Mitte Mai, wo wir ganz damit wieder aufhören können.

Wenn diese Phase vorbei ist und ich das besser abschätzen kann, werde ich Euch das alles nochmal genauer berichten, wie viel wir dann davon brauchen.

Es gibt sicherlich auch noch mehr praktische Dinge, die alles noch schöner machen können und auch weitere brauchbare Werkzeuge und Gegenstände für unser Pachtland, die nützlich sind.

Seht Ihr, wie gut unser Weideland selbst ganz unten, wo es flach liegt, sogar noch im Dezember ausschaut?

Es ist herrlich, dass man nicht mehr nur mit komplett schmutzigen Füßen durch die Gegend stapft, dass die Pferde sauber aussehen, selbst wenn es regnet, dass das Frauli von unserem Gastpferd auf unserer Weide mit sowas wie diesen niedlichen Plüsch-Wildleder-Stiefelchen rumlaufen kann, ohne sie hinterher wegschmeißen zu können, wie ihr das in unserem alten Pensionsstall garantiert passiert wäre .. und das jetzt kurz vor Weihnachten.

Tja ... ich habe es gewusst . .natürlich ist pachten viel besser und auch preisgünstiger als Pension .. und im nächsten Jahr, wo wir jetzt fast alles fertig haben, wird das erst richtig preisgünstig werden.

Bin so froh, dass wir Ellenbogen gezeigt haben und nicht aufgegeben, als sich das jemand gewünscht hat.

LG
Renate

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