Mittwoch, 20. Juli 2016

Unser Reno - Teil 3

Unsere letzten Jahre von Reno unter meiner Obhut

 Im Herbst 2003 fand ich für Reno und Chiwa eine besser geeignete Weide in Nettelsee unmittelbar in der Nähe unserer Wohnung.

Ohne meine Tochter Esther, die ja in Kiel-Gaarden gewohnt hatte und nun mit Nixe und Hopi in Klausdorf war, machte die viele Fahrerei von Nettelsee bis nach Kiel-Wellsee zu Reno und Chiwa nämlich eigentlich keinen Sinn mehr.

Ich nannte dieses Weideland No-Wa-Land.

 Wenn ich dort mit meiner damaligen Hündin Chérie war, um die Pferde zu versorgen, habe ich oft Geschichten und Gedichte über die beiden Pferde und die Stimmung auf No-Wa-Land geschrieben und begonnen, diese Bildergeschichten über den früher eigenen Server meines Jüngsten Marius im Internet zu veröffentlichen.

 Zu Anfang konnte man noch gut mit Reno und Chiwa von No-Wa-Land aus Spaziergänge machen, aber das hohe Maisfeld und die einsame Lage machten die Pferde an dieser zwar idyllischen Ecke, aber auch einer, wo sie nicht viel sahen außer der Natur um sie rum, auch sehr scheu und schreckhaft.

 Ich fand in der Zeit auch zwei halbtote Babykater, die ich mit der Flasche aufzog. Rechts der mit den weißen Abzeichen war Aqualang, seinen nur getigerten Bruder nannte ich Luchsohr.

Die beiden nahm ich mit in meinen Heuwagen zu den Pferden, weil sie dort vor dem vielen Verkehr neben unserer Wohnung sicherer waren.

 Nur in den ersten Wochen lebten Aqualang und Luchsohr noch im ehemaligen Kinderzimmer meines Enkels Raphael, der es ja nun nicht mehr brauchte.

 Im Winter haben die zwei immer ein sehr dichtes Fell bekommen.

 Unsere Blanka blieb bei meiner Mutter in der Wohnung, die ja sehr an ihr hing, war aber in Nettelsee auch noch bis zu unserem Umzug hierher in die Etagenwohnung nach Preetz Freigängerin.

 Marius und mein Mann halfen mir in Nettelsee auch, für Chiwa und Reno einen Round Pen zu bauen.

Es gibt es eine lustige Geschichte über den Reno.

Er wollte nämlich helfen und kramte einen der Eindreher für die Zaunlitze aus meiner Tüte und versuchte doch tatsächlich, den in einen der Pfähle des Round Pens zu schrauben.

So war er, der Reno, unglaublich aufmerksam, neugierig und gelehrig.

 Auf dem Foto oben könnt Ihr genau sehen, wie aufmerksam er Marius zuschaut, der da auch gerade dabei ist, Eindreher in die Pfähle des Round Pens zu schrauben.

 Der Wald auf unserem Gelände in Nettelsee war sehr schön. Die Pferde haben den Unterstand dort eigentlich nie genutzt, sondern auch im Winter eher draußen gelebt und den Wald aus Schutz genutzt.

 Reno vertrug es auch nicht wirklich, aber Chiwa leider gar nicht, dass ich nun alleine ohne die geschickten Hände meiner Tochter Esther, die die Hufe unserer Pferde immer selbst bearbeitet hatte, wieder eine Hufheilpraktikerin nach Strasser für die Pferde hatte. Reno hatte nur ein leichtes Hufgeschwür davon, aber Chiwa wurde schwer krank. Es gab zwar auch Eichen auf No-Wa-Land, so dass es schwer zu sagen ist, ob der nächste Reheschub eher eine Vergiftungsrehe durch zu viele Eicheln oder eine Belastungsrehe durch die falsche Hufbearbeitung gewesen ist. Gott sei Dank kam unsere Hufpflegerin dann nicht mehr wieder, weil sie in Finnland einen Kurs geben konnte.

 Probleme nach falscher Hufbearbeitung zeigen sich selten sofort, sondern beginnen schleichend, können aber nach einigen Monaten sehr gravierend werden.

Reno war aber nicht ganz so empfindlich, er hatte wie gesagt nur einmal ein ganz leichtes Hufgeschwür davon.

 Meine Tochter half uns später dann doch wieder. Unsere Beziehung begann sich zu normalisieren oder sagen wir mal, zumindest ein wenig besser zu werden, als sie es bei dem Bruch war, als sie im Mai zuvor mit Nixe nach Klausdorf gegangen war.

 Na ja, wie Ihr seht, ging es Chiwa und Reno zwischenzeitlich recht gut, aber diese Fotos sind trügerisch.

Durch die zu flachen Trachten und die zu lange Zehe brütete Chiwa in den kommenden Monaten ein Hufgeschwür nach dem anderen aus und lahmte jedes Mal zwischendurch. Mit dem sanften Reno konnte ich sie aber weiterhin mit ihm zusammen laufen lassen, was heute mit Prima sicher nicht möglich wäre.

 Esther kam uns besuchen, aber eher selten. Ich bin Reno deshalb in Nettelsee nie mehr geritten. Alleine habe ich mich das einfach nicht getraut. Wir machten nur Bodenarbeit.

 Im Herbst 2004 klappte dann Chiwa vollkommen zusammen, als sie dann zwei Hufgeschwüre auf einmal bekam, hinten und vorn auf der gleichen Körperseite. Sie konnte nicht mehr aufstehen und wir hatten alle Angst, sie würde das nicht überleben.

Damals kaufte ich Prima für Reno zur Gesellschaft dazu, die eigentlich sofort gebracht werden sollte, aber die ich dann doch etwas später dann selbst mit meinem Mann von zu Hause abgeholt habe, weil das nicht klappte.

 Oben lag Chiwa.

Links war die Tierärztin da gewesen und hatte ihr an einem der Hufe einen Rehegips angebracht, so dass sie hatte aufstehen können. Reno kämmerte sich liebevoll um sie, war immer in ihrer Nähe.

 Ich mochte nicht sagen, dass wir Prima gar nicht mehr brauchten. Sie wäre geschlachtet worden, wenn sie bei uns nicht ein neues Zuhause bekommen hätte, denn Prima lässt sich nicht reiten und ihr Herrchen wollte sie deshalb töten lassen.

Als sie bei uns ankam. war Chiwa schon wieder so fit, dass sie mitlaufen konnte. Die Bilder oben und rechts sind welche von dem Tag, als Prima bei uns angekommen ist.

 Da machen wir dann Bodenarbeit zu dritt.

Reno und Prima haben sich sehr gut verstanden.

 Ab und zu kam auch Esther, die nun Western-C-Trainerin geworden war, und brachte mir viel in Sachen Bodenarbeit bei, was sie in ihren Kursen alles gelernt hatte.

 Reno blieb noch im Winter auch noch den ganzen nächsten Sommer lang bei mir in Nettelsee und lebte da friedlich mit seinen nun beiden Stuten Chiwa und Prima zusammen.

 Wir hatten im Winter 2004/2005 recht viel Schnee.

 Mit Chérie lief ich bei Schnee oft auf dem Maisfeld an unserer Weide entlang, denn sie war mir einmal auf der Straße von einer dort lebenden Schäferhündin sehr heftig gebissen worden, deren Besitzer leider nicht immer gut auf seine bissige Hündin aufgepasst hat.

 Wenn Reno, Chiwa und Prima uns kommen sahen, liefen sie schon immer mit uns mit.

Klar .. es gab dann ja immer was Feines wie Müsli oder Leckerlis.

 Da wurde es dann allmählich wieder Frühling und der viele Schnee war weg.

 Das Foto oben von Prima und Reno vor dem Wald finde ich sehr schön.

 Chiwa erholte sich auch gut und lernte sogar wieder zu steigen.

So hoch wie oben wird Mais ... Ihr könnt Euch sicher denken, dass die Pferde dort sehr einsam lebten und außer dieser idyllischen Natur nicht viel mitbekommen haben .. nur mich, Mama, meinen Ex-Mann und gelegentlich andere Familienmitglieder oder Freunde, wenn wir dort waren.

Im August 2005 entschloss ich mich dann, Reno Esther für ihre Reitschule zu überlassen, weil sie ein großes Pferd für den Reitunterricht mit sehr großen langbeinigen Männern brauchte. Ich hatte ein einerseits gutes, aber auch wegen Reno irgendwie ein mulmiges Gefühl dabei. Ich traute Esthers nun Ex-Mann, damals Freund, nicht wirklich über den Weg.
Ich wollte wiederum gern wieder eine bessere Beziehung zu Esther und Raphael und auch Nixe häufiger sehen, also ließ ich Reno gehen.

Ich würde aber noch eine Weile einen guten Kontakt zu ihm behalten und zu Nixe dann auch wieder bekommen.

Wie das weiter ging, das erzähle ich Euch dann im nächsten Teil.

LG
Renate

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