Freitag, 15. Juli 2016

Unser Reno - Teil 2

Nach einigen Jahren wurde Reno für ein paar Jahre mein Pferd

 Reno lebte zunächst nach seinem Umzug zu uns in Depenau von Dezember 1995 bis Dezember 1999 bei uns hinter dem Haus.

In dieser Zeit war er einerseits eins unserer gemeinsamen Familienpferde, aber auch hauptsächlich dazu da, dass Hansi, mein Ex, und Marius, mein Jüngster, ihn gern einfahren und später mit ihm Kutsche fahren wollten, womit beide auch mit viel Begeisterung anfingen.

 Andererseits sollte Reno auch zugeritten werden und dann, wenn wir Frauen zu dritt ausreiten wollten und ich dann Nixe geritten bin, für unsere immer größer werdende Esther da sein, während Vanessa, die kleiner blieb, sich mehr auf Chiwa konzentrierte.



Reno lernte bereits am Boden viele Zirkus-Lektionen und war sehr eifrig und lieb dabei.

Genauso leicht hat er sich später zureiten lassen, wobei sogar ich habe helfen können .. und ich kann gar nicht reiten und werde es auch nie wirklich lernen, weil ich viel zu alt war, als ich mich zum ersten Mal auf den Rücken eines Pferdes wagte.


Hier auf diesen Bildern üben wir z. B. zu Hause für einen Showauftritt auf einem Countryfest, wo auch Reno als Bodenarbeitspferd mit dabei war, denn um geritten zu werden, war es damals noch zu jung.

 Auch das Am-Boden-Fahren klappte mit Reno super, er war überall und immer eifrig und bei der Sache.

 Reno hatte auch gute Anfangsbedingungen, um mit ihm zu üben, denn damals war unsere ganze Familie mit Leib und Seele pferdeverrückt und alle betrachteten es als ihr Hobby, in der Freizeit was mit unseren Pferden zu machen.

 Mein Großer Manuel war übrigens der erste, der auf Renos Rücken saß .. da war Reno noch gar nicht zugeritten, aber es passierte nichts .. Reno war so lieb, mit dem konnte man alles machen, ohne dass er bebuckelt hätte.

Links die ersten Stunden, wo wir Reno zugeritten haben, Esther und ich. Ich dürfte nämlich mithelfen.

 Da rechts starten wir zu meinem ersten Ausritt auf Reno .. aber das war mir dann doch später ein wenig zu gefährlich, weil Reno sich anders als Nixe durchaus mal erschreckte und dann sehr schnell werden konnte ..und das könnte ich nicht aussitzen.


 Zwar geführt, aber draußen unterwegs war ich da mit Reno.

 Auch mein Ex Hansi hat eine Weile versucht, auf Reno sogar reiten zu lernen .... aber das hörte dann spontan auf, als er sich damals in eine Frau namens Helga verliebte ... mein Traum von Idyll mit Pferden hinterm Haus ging dann danach schnell zu Ende.

 Hier hat Hansi Reno sogar bis zu unserem Vereinplatz geritten, wo er dann mit Esthers damals bester Freundin Steffi bei einem Ringreiten dabei war.

 Bei Familienausritten übernahm meistens Esther Reno.

 Später würde eine Weile Esthers erste große Liebe Björn Reno reiten, sogar beim Staffelritt in Nehmten.

 Oben Reiten nach Musik, Reno unter Esther.

Rechts Reno mit einer Freundin von Esther beim Staffelritt Nehmten im großen Plöner See.

 Die nächsten Bilder zeigen Reno mit Björn, auch beim Staffelritt Nehmten.

 Unten dann Reno bei einem Ringreiten in Stolpe auf unserem Vereinsplatz.

 Esthers Freundin Steffi ist Reno eine ganze Weile oft geritten.

Links ist sie unter dem Ring.

 Unten der Reno mit seiner Schleife .. er war irgendwo im Mittelfeld, nicht ganz vorne, aber er war mit Steffi dabei.

 Tja ... links ein letztes Foto aus Depenau.

Dann ging meine Ehe in die Brüche und damit begann eine schlimme Wanderschaft mit unseren drei Pferden.

Wir teilten uns die Kosten in diversen Pensionsställen. Mein Ex wollte Reno nicht behalten und Marius hatte inzwischen andere Interessen, also habe ich ihn übernommen und auch finanziell für ihn gesorgt.

 Wir kampierten zuerst auf zwei verschiedenen Bauernhöfen in Scharsdorf.

Der erste war noch schlechter als der zweite.

 Esther zuliebe, die so gerne Nixe ganz für sich alleine haben wollte, habe ich mit viel Mut versucht, Reno selbst zu reiten, aber mehr als Schritt ist mir dabei nie gelungen. Ich habe den Reno immer sehr geliebt, aber um ein so großes Pferd mit den typischen hohen Gängen des Barockpferdes zu reiten, dazu war ich beim besten Willen nicht in der Lage.

 Ich fühlte mich auch immer nur unter ihrer Aufsicht auf Reno halbwegs sicher, und selbst dann eigentlich nicht.

 Von Scharsdorf aus gingen wir auf einen Hof nach Pohnsdorf, wo wir mit den Pferden einige Monate blieben. Ich hatte es nochmal mit meinem Ex versucht und dort eine Wohnung gefunden. Es lag an dem Vermieter der Wohnung, dass wir mit den Pferden weiter nach Boksee zogen.

In Pohnsdorf ritt Esthers Freundin Nina häufig Reno, die aber irgendwann im Badeanzug auf dem ungesattelten Pferd stürzte und sich einen ganz fiesen Armbruch zuzog. Danach ist sie Reno nie wieder geritten, weil sie Angst bekommen hat. Das passiert manchmal bei einem Reitunfall. Der Arm heilte, aber die Psyche eben nicht.

 Von dem Bauernhof in Boksee ging es über ein paar Monate auf einer Sommerweide woanders in Boksee nach Klein-Barkau, wo wir mit den Pferden nur über Winter blieben.

Auch dort war vieles so sehr im Argen, dass es einfach nicht mehr als artgerechte Pferdehaltung zu betrachten war.

 Von Klein-Barkau wechselten wir auf eine Pachtweide in Kiel-Wellsee.

Es hätte dort sehr schön bleiben können, wenn denn in unserer Familie alles in Ordnung gewesen wäre. Aber das war nicht so

In meiner Familie war nämlich ein Pärchen aufgetaucht, dass im Verborgenen zusammen war und in der Öffentlichkeit eine Beziehung zu zwei meiner Kinder anfing .. manche Dinge sind nicht zu begreifen und die Beweggründe mancher Menschen auf keinen Fall. Für unsere Pferde bedeutete das die Trennung der Dreier-Gruppe, denn Esther nahm Nixe 2003 mit und ließ mich mit Chiwa und Reno in Wellsee allein.


Das Mädchen oben auf Reno war Jessica, eine von Renos zahllosen Reitbeteiligungen, die nur so lange begeistert auf ihm ritt, bis sie ihren ersten festen Freund hatte .. danach war das Pferd für sie vergessen.

Rechts war ich bereits mit Chiwa und Reno allein, aber noch in Wellsee. Ich fand dann bald eine andere Pachtweide in Nettelsee, wo wir inzwischen wohnten. Ich nannte sie des lieben Friedens willen No-Wa-Land, worin die Endsilben der Namen von Reno und Chiwa vorkamen, überließ Nixe Esther mehr oder weniger kampflos. Auf meiner Weide No-Wa-Land begann ich Gedichte zu schreiben und sie als Pferdelyrik ins Internet zu setzen. Es war ein kleines Paradies mit einem ganz bezaubernden Wald auf dem Gelände.

Ich verfiel dort mehr oder weniger in Depressionen oder vielleicht besser gesagt Melancholie. Chiwa und Reno waren das Einzige über Jahre hinaus, das mir noch ein wenig Kraft zum Leben gab. Ob ich mir ohne die beiden das Leben genommen hätte, weiß ich nicht. Vermutlich nicht, denn meine Mutter war durch die schlimmen Vorfälle in unserer Familie regelrecht zusammengebrochen und zum Pflegefall geworden. Ich hätte sie ja nicht einfach alleine lassen können, um egoistisch selbst zu sterben. Aber oft habe ich damals gedacht, wozu lebe ich eigentlich noch?

Reno war ein sehr sensibles Pferd. Er kam dann mit seiner Elchnase an und hat mich auf seine Art getröstet.

Wie es mit unserem Reno in Nettelsee weiterging, werde ich Euch im nächsten Teil erzählen.

LG
Renate

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