Freitag, 6. März 2015

Über 600 Liebeserklärungen an Pferde

Wer lachen und weinen will, der sollte alle lesen!

Ich habe gerade den neuen Loesdau-Blog-Newsletter bekommen. Zum Valentinstag habe ich damals auch mitgemacht und eine Liebeserklärung für unsere kleine Chiwa geschrieben. Die kopiere ich Euch gleich noch unten rein, weil sie unter über 600 anderen Liebeserklärungen an so viele Pferde sonst nicht leicht zu finden ist.

Ich habe sie nicht alle gelesen, sondern viele nur überflogen, einige auch ganz gelesen.

Es ist unglaublich, wie viel Liebe so viele Menschen in diesen Blog-Kommentaren für ihre Pferde ausgedrückt haben .. wunderschön .. romantisch .. ergreifend, weil manche der Pferde nicht mehr leben oder nicht mehr bei ihren Herrchen und Frauchen sind und sie unendlich vermisst werden .. teils lustig, teil auch sehr traurig.

Und wie wunderschön viele dieser Autorinnen und Autoren ihre Liebe zu ihren Pferden beschrieben haben, das muss ich Euch einfach zum Lesen verlinken. Ich glaube, oft werden Euch dabei die Tränen kommen vor Rührung.


Um alle Kommentare lesen zu können, müsst Ihr immer wieder auf "ältere Kommentare" drücken. Es sind insgesamt 613 Liebeserklärungen an Pferde dort abgedruckt .. eine schöner als die andere.

Unten ist die von mir an Chiwa.

LG
Renate
 

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Hallo Chiwi-Maus,
ich soll hier zum Valentinstag nun erzählen, was das Besondere an der Beziehung von uns zwei beiden ist. Tja, eigentlich solltest Du damals gar nicht mein Pferd werden, als Du am 1. Januar 1994 bei uns zu Hause angekommen bist, sondern warst eher für eine meiner beiden Töchter gedacht. Es war überhaupt nicht geplant, dass Du so spontan zu uns gekommen bist, denn Deine Freundin Nixe, die ich damals eigentlich als ruhiges Kaltblut-Mix auch für mich mit zum Reiten ausgesucht hatte, weil ich schon alt und mollig war und gar nicht reiten konnte, die sollte ja ursprünglich ein Fohlen von einem Tinker-Hengst haben.
Aber wie man so schön sagt, Chiwa, und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Was hatte ich anfänglich Muffensausen vor Deinem Temperament. Wenn Vanessa oder Esther mit Nixe ausgeritten sind und ich Dich führte, denn Du warst ja ein ganz kleines Fohlen damals, dann bist Du immer gestiegen oder hast wie blöd nach hinten ausgeschlagen und ich kriegte jedes Mal Herzflattern, weil ich immer Bammel hatte, Du reißt Dich los und rennst hinterher.
Weißt Du noch, als wir beide bei dieser komischen Person diesen Führkurs gemacht haben. Was für ein Blödsinn. Ich hatte doch mit Stangenarbeit und solchen Dingen nie Probleme mit Dir, die zeigten sich doch nur, wenn Deine Freundin Nixe irgendwo in der Pampa nicht mehr zu sehen war, weil eine meiner Töchter zu weit weg geritten war und Du sie dann verfolgen wolltest. Ich hab das ja verstanden, Maus.
Ich hab auch irgendwann raus bekommen, warum Du an der Longe immer rein gekommen bist und jeden angestiegen bist. Mein Große hat Dir Angst gemacht. Ich hab eben erst lernen müssen, wie man mit einem Pferd umgeht, Chiwi.
Kannst Du Dich noch dran erinnern, wie wir dann angefangen haben, nach Westernmanier lose zu arbeiten und als Du wieder rein gekommen bist, mich ansteigen, hab ich Dir einfach ein paar Leckerchen ins Maul gesteckt. Dein verdattertes Gesicht hättest Du sehen sollen, war zu komisch, aber ab da hatten wir dieses Problem im Griff.
Tja .. und dann später durch das ganze Tralala mit meinen “herzigen” Schwiegersöhnen und so bist Du irgendwie bei mir geblieben. Du kleine zarte Maus mit 1,37 m Stockmaß und so zierlichen Beinchen für eine Frau mit mehr als 2 Zentnern Gewicht, die eigentlich eher ein Hundefrauchen war, und das nicht für einen Schäferhund, sondern einen kleinen Minikläffer.
Ich wäre so gerne einmal im Leben den Staffelritt in Nehmten mit Dir geritten, zusammen mit Nixe und Reno und meinen beiden Töchtern .. ich mit Dir in der Mitte.
Ich hab es damals geschafft, fast so schlank zu werden, dass Du mich hättest tragen können, aber dann hast Du zuerst Hufrehe bekommen und danach diesen grauenvollen Unfall in diesem Maschendraht, meine Maus.
Nie werde ich das vergessen, wie der Tierarzt damals sagte, ob er Dich gleich einschläfern soll, denn reiten könnte man Dich nie wieder und ich den nur gefragt habe, ob Du denn überleben könntest und er, vielleicht. Ja worauf warten Sie denn noch, habe ich gefragt. Und Du hast überlebt.
Und dann kam der Tag, als ich Deine heute neue Freundin gekauft habe, weil damals alle sagten, Du wirst sterben, weil Du nach der Hufrehe so schlimme Hufgeschwüre bekommen hast, dass Du nicht mehr aufstehen konntest. Nur ich habe das nicht geglaubt, ich habe gefühlt, Du bleibst noch bei mir, Chiwa, aber die Prima habe ich dann doch gekauft als Beistellpferd für den Reno, der damals ja noch bei Dir lebte, bevor er zu meiner Kleinen in ihre Reitschule ging.
Ich hatte recht, Du hast das überlebt und dann hatte ich Euch beide Wildlinge, eins temperamentvoller als das andere und keins so, dass ich auf Euch hätte reiten können. Du warst zu zart für mich und Prima sowieso nicht reitbar. Aber Bodenarbeit ist doch auch was Schönes.
Tja .. und dann ging meine Ehe in die Brüche und ich lernte einen neuen Mann kennen, der Pferde über alles liebt. Und dann sind wir mit Euch beiden raus auf die Straße, auch mit der wilden Prima. Was hatte ich für Herzklopfen, weil ich sicher war, wenn er sie nicht hält, dann rennst Du doch bestimmt hinterher.
Aber das wurde dann immer besser mit uns und als mir klar wurde, dass ich im Alter kein Geld mehr für ein Auto habe, da sind wir zu Fuß los, um Euch zu uns in die Nähe zu holen, rüber über eine Hauptstraße, quer durch einen Wald und an einem Rudel Damhirsche vorbei, die erste Tour von 9 km, dann eine Pause und weiter die nächsten 13 km, bis wir im neuen Stall angekommen sind. Nie hätte ich gedacht, dass ausgerechnet ich so eine Tour mit Dir abreiße, wo alles neu war, wo viele Autos waren und sonstwas, sogar diese Spielzeugflugzeuge auf diesem komischen Flugplatz, wo wir dann auch noch gelandet sind, weil wir uns unterwegs verlaufen haben.
Und dann kam die nächste Hufrehe, meine Maus, weil ich den neuen Stall nicht gut ausgesucht hatte, denn da waren Schimmel und Sumpfschachtelhalm im Heu drin.
Da hatte ich so Angst um Dich, meine Maus und hab verzweifelt was anderes für Euch gesucht und auch gefunden. Nochmal umziehen und endlich in Sicherheit. Und nun geht es Dir wieder gut, denn Du kleines schwarzes Pferd bist heute schneeweiß geworden und siehst aus wie das letzte Einhorn ohne Horn, genauso zart und zerbrechlich … aber Du hast einen genauso großen Lebenswillen und lässt Dich nicht unterkriegen.
Es geht Dir wieder gut und Dein Temperament ist ungebrochen.
Als Du zu mir gekommen bist, warst Du pechschwarz und gerade 7 Monate alt. Jetzt bist Du schneeweiß und wirst im Mai nun schon 22.
Und ich alte Frau könnte mir ein Leben ohne Dich heute gar nicht vorstellen, weil ich Dich liebe wie ein eigenes Kind, Chiwa.

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