Wozu ist diese Form von Bodenarbeit gut?
Nach einem doch recht langen Winter mit viel Schlamm, Regen, Schneematsch und Dunkelheit haben wir nun endlich Frühling in Holstein.
Auch heute wird es gleich in den Stall und auf den Reitplatz gehen, denn die Sonne scheint und wir werden das ausnutzen, um mit den Pferden wieder was zu tun.
Prima und Chiwa haben momentan so viel Dampf drauf, dass ich alte Frau mich nicht traue, eine unserer Stuten so nah an der Straße entlang bis runter zum Reitplatz zu führen. Ich mache dem Jürgen nur die Tore auf und zu und passe insgesamt ein wenig auf. Ich glaube, man sieht auf diesen Fotos auch, wie energiegeladen die beiden momentan sind.
Ich weiß, man sollte bei Bodenarbeit wie dieser mit dem Aufwärmen beginnen, also eher mit Schritt oder Trab.
Bei Chiwa und Prima ist das mometan undenkbar. Wenn die beiden den Platz sehen, dann wollen die rennen, und das im Galopp und auch sofort. Man merkt ihnen regelrecht an, wie gerne sie ab und zu laufen.
Heute ist wieder Sonntag. Samstags misten Jürgen und ich meistens die Boxen aus, haben wir auch gestern getan. In der Woche texten wir sehr viel, dann das ist ja unser Job. Wenn sonntags allerdings so schönes Wetter ist wie heute, dann ist Freizeit angesagt und mehr Zeit für die Pferde als nur alles im Stall fertig zu machen. ... Diese Fotos sind von einem anderen Sonntag .. ich glaube es war vor 14 Tagen.
Irgendjemand anders aus unserem Reitstall hatte an dem Tag vor uns wohl auch Bodenarbeit gemacht und die Stangen lagen noch auf dem Boden und auch die Bauhütchen für das Führtraining standen noch da. Da wir später noch Führtraining gemacht haben, haben wir das gleich stehen lassen. .. Na ja ... wie Ihr seht, haben Chiwa und Prima die Stangen gleich freiwillig zum Springen genutzt.
Es war kurz nach der regennassen Zeit und auf dem Reitplatz stand noch eine große Wasserpfütze. Chiwa und Prima lieben die, wenn sie da ist.
Als nach einer Weile der meiste Dampf raus war, sind sie erstmal hin und wollten planschen. Wir haben sie auch in Ruhe planschen lassen.
Ich glaube, Ihr könnt an dieser losen Abfolge von Bildern, die ich Euch hier zeige sehr gut erkennen, dass die freie lose und schnelle Bodenarbeit, die wir mit Prima und Chiwa immer am Anfang machen, nichts Skavisches oder Autoritäres an sich hat, sondern den Pferden auch Spaß machen darf ... wobei es dennoch nicht so aussieht, dass sie nun nicht machen, was wir wollen, sie tun das schon, aber ganz freiwillig.
Nach dem Fußbad ging es dann noch ein wenig weiter, denn die Energie war immer noch nicht raus aus den beiden Pferden. Sie hatten noch mehr Lust zum Laufen.
Wenn wir mit den Pferden wieder richtig im Trott des Trainings drin sind, geht diese Art des losen Trainings weiter. Auf Galoppphasen folgen dann auch welche im Trab und Schritt, und das klappt auch auf Kommando ... genauso wie Achten laufen und andere Figuren mit zwei Pferden, zwei Menschen und zwei Longiergerten ... und mal schauen, auch nach Musik .. muss uns dazu aber noch wo einen CD-Player mit Batterie besorgen, der nicht so teuer ist.
Wir waren ja mal super davor, bevor Chiwa im Stall vor diesem dann nach Jahren der Rehefreiheit wieder Hufrehe bekommen hat und alles, was wir erarbeitet hatten, erstmal für Jahre über den Haufen geworfen werden musste, damit sie wieder gesund wurde .. nur wegen bewusst falscher Fütterung dort. Ich könnte diese Menschen dafür immer noch ohrfeigen, denn wir haben so Jahre verloren und fangen wieder ganz von vorne an. Da Chiwa und Prima beide nicht mehr jung sind und Jürgen und ich auch nicht, ist das eine solche Gemeinheit, über die ich mich immer wieder bis zum Exzess aufregen kann, zumal es Chiwa und Prima durchaus dort das Leben hätte kosten können.
Na ja .. wir hatten Glück.
Es wird hier bald mehr neue Fotos geben .. und natürlich auch alte Geschichten von früher, denn Ihr sollt in diesem Blog auch viel über die Geschichte aller unserer Pferde erfahren.
Aber jetzt mache ich Schluss und koche uns Kaffee, denn es geht heute bei dem herrlichen Wetter wieder in den Stall und auf den Reitplatz ... weiter üben.
Bis bald.
Renate
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